Sanfte Wege aus dem Schwindel - Vertigo
Wie Blätter im Wind - Der Schwindel
Schwindel (Vertigo) ist ein weit verbreitetes Symptom, das Menschen aller Altersgruppen betrifft. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Auslösern bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Naturheilkundliche Ansätze bieten ergänzende Möglichkeiten zur Linderung und Heilung.
Verbreitung von Schwindel
Weltweit - Schätzungen zufolge erleben etwa 20–30 % der Menschen weltweit im Laufe ihres Lebens Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen. Die Prävalenz steigt mit dem Alter.
Bei Personen über 60 Jahren liegt die Häufigkeit bei etwa 30 %.
In der Altersgruppe 65–74 Jahre erreicht die Prävalenz ihren Höhepunkt und nimmt danach wieder ab.
Deutschland - In Deutschland ist Schwindel ein häufiger Beratungsanlass in der Allgemeinmedizin. Etwa 30 % der über 65-Jährigen berichten von monatlichen Schwindelanfällen. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter deutlich zu:
Bei Senioren liegt die Prävalenz bei 29–36 %, bei Hochaltrigen (88–90 Jahre) sogar bei 45–51 %.
Zentrale Ursachen von Schwindel
Zentrale Ursachen betreffen das Gehirn und das zentrale Nervensystem. Sie sind oft komplexer in der Diagnostik und Behandlung:
1. Durchblutungsstörungen
- Zerebrale Ischämie: Vorübergehende Mangeldurchblutung (z. B. bei TIA oder beginnendem Schlaganfall).
- Arteriosklerose: Verkalkung der Gefäße, besonders in der Arteria vertebralis oder basilaris, was die Versorgung des Gleichgewichtszentrums im Hirnstamm beeinträchtigt.
- Venöse Stauung / Blutüberfüllung: Bei eingeschränktem venösem Abfluss, z. B. durch chronisch venöse Insuffizienz, erhöhter Hirndruck oder Abflussstörung der Halsvenen, kann es zu einem „dumpfen“ Schwindel kommen.
2. Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom)
- Reizung oder Kompression der Vertebralarterien beim Drehen oder Strecken des Kopfes kann zu vertebrobasilärer Insuffizienz führen.
- Zusätzlich führen muskuläre Verspannungen und Blockaden zu einer Störung der Propriozeption – das Gleichgewichtssystem erhält widersprüchliche Informationen.
3. Neurologische Erkrankungen
- Multiple Sklerose: Entzündliche Entmarkungsherde im Kleinhirn oder Hirnstamm.
- Migräne: Besonders vestibuläre Migräne mit plötzlichem Schwindel, teils ohne Kopfschmerz.
- Epilepsie: Besonders Temporallappen-Epilepsien können sich in Anfällen mit Schwindel oder Desorientierung äußern.
4. Tumoren oder Raumforderungen
- Tumore im Kleinhirn, Hirnstamm oder Innenohrbereich (z. B. Akustikusneurinom) können Gleichgewichtsnerven oder -zentren beeinträchtigen.
5. Traumata
Schädel-Hirn-Trauma, Schleudertrauma (oft in Verbindung mit dem HWS-Syndrom) können zentrale Gleichgewichtsstrukturen beeinträchtigen.
6.Alltagsproblematik
Unterzuckerung, zu wenig trinken, zu wenig Schlaf, Hitze (Sonnenstich), Wetterwechsel
🌿 Naturheilkundliche Ansätze bei Schwindel
Naturheilkundliche Verfahren können ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt werden:
Homöopathische Mittel werden individuell ausgewählt. Beispiele sind:
- Vertigoheel: Ein Komplexmittel zur Behandlung von Schwindel.
- Kalium bichromicum: Bei Schwindel mit Übelkeit und Kopfschmerzen.
Im Ayurveda wird Schwindel oft mit einem Ungleichgewicht der Doshas in Verbindung gebracht. Behandlungsansätze umfassen:
- Ernährungstherapie: Anpassung der Ernährung zur Dosha-Balance.
- Pflanzenheilkunde: Einsatz von Kräutern entsprechend der Dosha-Balance
- Yoga und Meditation: Zur Förderung des Gleichgewichts und der Entspannung - restoratives Yoga
Weitere Verfahren
- Phytotherapie: Verwendung von Heilpflanzen zur Unterstützung des Gleichgewichts. Besonders erwähnenswert ist die Gemmotherapie.
- Akupunktur: Stimulation spezifischer Punkte zur Linderung von Schwindel (Ohr-/Handakupunktur; Blasenmeridian)
Selbstheilung bei Schwindel – Wege der Eigeninitiative
1. Konventionelle Naturheilkunde: Selbsthilfe mit pflanzlicher Unterstützung
Viele Menschen suchen nach sanften Mitteln, die sie eigenständig einnehmen können – zur Beruhigung des Kreislaufs, zur Förderung der Durchblutung und zur Stabilisierung des vegetativen Nervensystems.
Pflanzliche Mittel & Hausapotheke:
- Korodin-Tropfen (Kampfer + Weißdorn + D-Campher)
- Wirkung: Kreislaufanregend, durchblutungsfördernd, schnell wirksam bei Schwäche oder Schwindel.
- Anwendung: Direkt auf die Zunge oder mit Wasser einnehmen.
- Vertigoheel
- Homöopathisches Komplexmittel bei Schwindelgefühlen, häufig auch psychovegetativ bedingt.
- Gingko biloba
- Fördert die Durchblutung des Gehirns, hilfreich bei altersbedingtem oder gefäßbedingtem Schwindel.
- Lavendelöl (innerlich oder als Aromatherapie)
- Beruhigt das Nervensystem, vor allem bei stressbedingtem oder psychogenem Schwindel.
Weitere Methoden zur Selbstanwendung:
- Wechselduschen – stabilisieren den Kreislauf und fördern die Durchblutung.
- Bewegung an der frischen Luft, besonders barfußgehen oder achtsames Gehen (Walking Meditation).
- Atemübungen (Pranayama) – zur Erdung und Regulation des vegetativen Nervensystems, z. B. Nadi Shodhana (Wechselatmung).
2. Ayurvedische Selbstheilung: Marma, Shivanta Ranglop & bewusste Balance
Der Ayurveda betrachtet Schwindel als Ausdruck eines gestörten Vata-Dosha oder eines Ungleichgewichts zwischen Körper, Geist und Umgebung. Ziel ist es, das innere Gleichgewicht durch gezielte Impulse wiederherzustellen.
Marma-Therapie: Shivanta Ranglop
- Shivanta Ranglop ist eine Form der feinstofflichen Marmapunkt-Behandlung, bei der gezielt Energiepunkte (Marma) aktiviert werden.
- Diese Behandlung ist besonders wirkungsvoll bei Schwindel, innerer Instabilität und Energieverlust.
- Selbstbehandlung möglich durch sanftes Halten oder Streichen bestimmter Marma-Punkte, z. B.:
- Sthapani Marma (zwischen den Augenbrauen) – beruhigt Geist und Nervensystem.
- Talahridaya Marma (Handflächenmitte) – aktiviert das Herzchakra und wirkt stabilisierend.
- Adhipati Marma (Scheitelpunkt) – zentriert und erdet, besonders bei geistiger Unruhe oder „Luftigkeit“.
Weitere ayurvedische Selbsthilfe-Ansätze:
- Abhyanga (Selbstmassage mit warmem Sesamöl) – nährt das Nervensystem und erdet Vata.
- Triphala – zur Entgiftung, wenn Ama (Schlacken) als Ursache vermutet wird.
- Anpassung der Ernährung – warm, ölig, regelmäßig – kein kaltes, trockenes, rohdominiertes Essen.
- Routinen zur Erdung – morgens früh aufstehen, kein Multitasking, bewusste Pausen.
Fazit: Sanfte Macht der Selbstwirksamkeit
Ob durch Korodin-Tropfen, Atemtechniken, Shivanta Ranglop oder tägliche Rituale – der Schlüssel liegt oft in der Kombination aus bewusster Selbstbeobachtung und kleinen, konsequenten Schritten. Die Selbstheilungskraft will nicht überrannt werden, sondern ermutigt werden – mit Aufmerksamkeit, Rhythmus und Vertrauen.
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Ihre Heilpraktikerin
Gabriele Oppermann
