Naturheilkunde in der Praxis

Gabriele Oppermann • 21. September 2025

Mit Plan statt Ohnmacht

Viele Menschen fühlen sich von ihren Beschwerden überrollt: zu viele Symptome, zu wenig Orientierung, zu hohe Kosten. Anstatt lange und teure Behandlungen bei mir zu buchen, gebe ich meinen Patient:innen einen klaren, bezahlbaren Plan an die Hand – damit sie selbst aktiv werden können.

Dieser Schritt aus der Passivität („Ich kann eh nichts tun“) hin zur Selbstwirksamkeit („Ich weiß, was ich heute ändern kann“) ist oft der Wendepunkt. Wer wieder aufmerksam mit dem eigenen Körper umgeht, trifft bessere Entscheidungen im Alltag – und genau diese Unachtsamkeit hat viele überhaupt erst in die Krankheit geführt.


Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei akuten Beschwerden oder Warnzeichen (starke Schmerzen, Fieber, neue neurologische Symptome, Blutungen u. Ä.) bitte umgehend ärztlich abklären lassen.


Was Naturheilkunde für mich bedeutet

Naturheilkunde nutzt einfache, alltagsnahe Maßnahmen, um die Selbstregulation zu stärken: Ernährung, Rhythmus, Schlaf, Bewegung, Atmung, Wärme/Kälte, Kräuter und Achtsamkeit.

Dabei setze ich auch homöopathische Mittel sowie ayurvedische Kräuter und Gewürze ein. Sie sind nicht bloß „Zutaten“ – sondern können dem Körper den Schlüssel zur Selbstheilung in die Hand legen. Der Organismus erhält damit einen Impuls, den eigenen Regenerationsprozess zu aktivieren.


Zwei ergänzende Diagnose-Perspektiven

Neben der klassischen Anamnese nutze ich zwei weitere Denkmodelle, die helfen, Muster sichtbar zu machen.

Homöopathie: Dynamik beobachten

Ich schaue mir die Bewegung der Symptome an:

  • Wann verschlimmert oder bessert sich etwas?
  • Wie schnell entstehen Beschwerden, wie klingen sie ab?
  • Welche Faktoren (Wärme/Kälte, Druck, Bewegung, Ruhe) verändern die Intensität?

Homöopathische Mittel können dann gezielt Impulse setzen und so die Selbstregulation unterstützen.

Ayurveda: Charakter & Eigenschaften

Der Ayurveda denkt in Eigenschaften (warm/kalt, trocken/ölig, stabil/beweglich, leicht/schwer).
So entstehen praktische Ableitungen:

  • frierend, trocken, unruhig → Wärme, regelmäßige Mahlzeiten, ölige Zubereitung
  • hitzig, reizbar, säurelastig → Kühlendes, Bitterstoffe, Pausen
  • träge, schwer, feucht → Leichtere Kost, Aktivierung, anregende Gewürze

Ayurvedische Kräuter und Gewürze helfen, diese Eigenschaften sanft wieder ins Gleichgewicht zu bringen.


Meine Herangehensweise – Schritt für Schritt

1. Erfassung der Symptome

Ein Symptomtagebuch (7–14 Tage) schafft Klarheit: Wann treten Beschwerden auf, wie stark, wodurch beeinflusst?

Symptomtagebuch als interaktiver Download PDF


2. Gründliche Anamnese

Dazu gehört auch die Familienanamnese (z. B. Stoffwechsel, Herz-Kreislauf, Autoimmunerkrankungen). So entsteht ein Gesamtbild.

3. Prioritäten setzen

Gerade bei Mehrfacherkrankungen geht es nicht darum, alles gleichzeitig anzugehen. Ziel ist, die Symptome zu entzerren und Stufe für Stufe abzuarbeiten.

4. Individueller Behandlungsplan

Ich erstelle einen 4-Wochen-Plan mit klaren, alltagstauglichen Schritten – Ernährung, Rhythmus, Bewegung, Atemübungen sowie ggf. homöopathische Mittel oder ayurvedische Kräuter. Wichtig: kostengünstig und selbst umsetzbar.

5. Kommunikation & Geduld

Innerhalb eines Behandlungszyklus ist die klare Kommunikation zwischen Patient und Therapeut entscheidend. Wir prüfen regelmäßig die Veränderungen, passen den Plan an und nehmen uns Zeit. Heilung ist ein Prozess, der Geduld braucht.


Warum ein Plan wirkt

  • Selbstwirksamkeit: „Ich kann heute beginnen.“
  • Fokus: Lieber kleine, klare Schritte als komplizierte Komplettkuren.
  • Achtsamkeit: Wer Muster erkennt, kann rechtzeitig gegensteuern.
  • Kostentransparenz: Alltagstaugliche Maßnahmen statt teurer Dauerbehandlungen.
  • Langfristige Strategie: Durch Entzerrung und Etappenziele bleibt der Weg realistisch.


Checkliste: Gut vorbereitet in die Naturheilkunde starten

Diese Punkte helfen Patient:innen, wenn sie mit einem individuellen Plan beginnen:

  • Symptomtagebuch (7–14 Tage) führen Symptomtagebuch als interaktiver Download
  • Familienanamnese notieren (z. B. typische Krankheiten, Muster)
  • Ein persönliches Ziel für die nächsten 4 Wochen festlegen
  • Alltag prüfen: Welche Gewohnheiten kann ich leicht ändern, welche schwer?
  • Kleine Hebel wählen: Ernährung, Schlaf, Bewegung, Achtsamkeit
  • Geduld mitbringen: Heilung geschieht Schritt für Schritt
  • Offene Kommunikation mit der Therapeutin/dem Therapeuten halten


👉 Checkliste als PDF-Download für die Praxis und zur Selbstkontrolle

Gut vorbereitet für die Veränderung

Fazit

Naturheilkunde entfaltet ihre Kraft, wenn sie alltagstauglich und strukturiert umgesetzt wird. Mit einem klaren, günstigen Plan – und der Kombination aus homöopathischen Impulsen und ayurvedischen Kräutern/Gewürzen – erhält der Körper den Schlüssel zur Selbstheilung.

Bei Mehrfacherkrankungen ist Geduld wichtig: Symptome werden entzerrt und in Etappen bearbeitet. Durch klare Kommunikation, Selbstwirksamkeit und Schritt-für-Schritt-Umsetzung finden viele Patient:innen aus der Ohnmacht zurück in die Eigenverantwortung – achtsam, nachhaltig und heilsam.


Ihre Heilpraktikerin

Gabriele Oppermann


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