Der Dickmacher No 1

Gabriele Oppermann • 22. März 2022

Das entgleiste Hormonsystem

Stress ist zu einem Alltagsphänomen geworden und hat ganz viele unterschiedliche Gesichter und Charaktere, die mir täglich in meiner Praxis begegnen.


Wir müssen lernen differenzierter auf Stress zu blicken, vor allen Dingen wenn es um chronischen Stress geht, der so allmählich, wenig spürbar in unser Leben gesickert ist. Er zieht unbehandelt schwere Folgen nach sich, über die ich nun schreiben werde.


Wir alle kennen den hoch akuten Stress mit Schweißausbruch, Herzrasen, Atemnot, Blässe. Unsere Muskeln spannen sich an und wir begeben uns in den Kampf- oder Fluchtmodus.


Tatsächlich lässt sich in dieser Phase der Stress mit einfachen Mitteln reduzieren, indem wir unseren Verstand einsetzen und uns auf unseren Atem konzentrieren, gepaart mit einigen Dehnübungen, wie sie das Yoga anbietet. Tägliche Wiederholung als Prävention ist aus meiner Erfahrung angezeigt. Einmal die Woche ist zu wenig als Präventivmaßnahme. Wenn wir uns zuviel vornehmen geraten wir wieder in Stress.


Aus ayurvedischer Sicht hat sich der Stress abgekapselt, wenn keine Entspannung oder Meditation hilft. Er verbirgt sich hinter den Augen, in dem Gehörgang oder Gehirn. Etwas staut sich, baut eine Barriere auf und verhindert den Abbau. Wir wollen etwas nicht wahr haben und leiden unter der Reizüberflutung. Unsere Nerven machen dicht.


Eine andere Herangehensweise führt uns zum lavierenden Stress, der Organe blockiert und als Schmerz durch den Körper wandert. Wir haben das Schmerzgedächtnis in Muskeln, unter der Haut, in der Wirbelsäule, usw, welches per Knopfdruck bedient werden kann und direkt Stress auslöst. Im Alter äußert sich der unverdaute Stress in Form von schweren Pathologien wie z.B. beim Parkinson Syndrom und der Demenz.


Kommen wir zum chronischen Schmerz, der kaum spürbar in unser Leben sickert und unsere Systeme besetzt.


Während wir bei einer akuten Stressphase sofort in das Gegensteuern hineinfinden können, gestaltet sich das Erkennen des chronischen Stress als sehr schwierig.


Immer mehr Menschen finden den Weg in meine Praxis mit folgenden Symptomketten: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Verdauungsproblemen, Kältegefühl, trockene Augen, dünnes Haar und Gewichtszunahme trotz reduzierter Kost, langsamer Stoffwechsel.


Ein Blick auf ein aktuelles Blutbild verrät meist die Entgleisung.


Im akuten Zustand steigt der Adrenalin-/Noradrenalinspiegel im Körper und bringt ihn in Kampf- bzw Fluchtbereitschaft - bedeutet - dass ein hohes Maß an Sauerstoff dem Herz, der Lunge und der Niere und der Muskulatur bereitgestellt werden muss. Der Körper schaltet bei Stress auf eine Art Überlebensmodus.


Bei chronischem Stress - ausgelöst durch vieles Sitzen, Dauerbelastung, Reizüberflutung - schaltet der Körper um auf das Hormonsystem, um seine wichtigen Organe zu schützen und Energie zu sparen. Der Stoffwechsel wird über das Hormonsystem herunter gefahren, die Sauerstoffzufuhr gedrosselt, der Cortisolspiegel steigt und nach Jahren der Missachtung kommt es schließlich zu Bluthochdruck, hohem Blutzucker, Schilddrüsenproblemen, Problemen der Nebennieren, der Nieren, der Bauchspeicheldrüse und der geschlechtsspezifischen Organe. Ganz typisch auch sind die vielen Anämien. Unbehandelt landen wir bei den schweren Pathologien (s.oben).


Um dieser Spirale zu entkommen, müssen alle Register gezogen werden mit täglichen, einfachen Übungen, die dafür sorgen, dass der Organismus in Schwung kommt, während eine angepasste, leicht verdauliche Ernährung für mehr Energie im Körper sorgt.


Um auf ein entgleistes Hormonsystem einzuwirken bedarf es fachlicher Kompetenz und viel Erfahrung, damit aus der Not keine Katastrophe werden kann. Es benötigt Geduld und der Schulterschluss vom Betroffenen zu einem Therapeuten, der in der Lage ist ganzheitlich Blutbilder und bisherige Befunde zu lesen und Erfahrung besitzt auf diese behutsam einzuwirken.


Durch die Komplexität der Entgleisung sind verschiedene, ganzheitliche Verfahren notwendig die ineinander greifen müssen und sich ergänzen sollten.


Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich der Weg lohnt, auch wenn schon Pathologien im Spiel sind, wie oben benannt.




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